Amrum Tele 29
Amrum Tele 29

 Amrum auf Tele

 

 

Bei Teleaufnahmen bleibt der Betrachter ein reiner Beobachter. Der Raum zum Bild wird zwar überbrückt, das Abgebildete selbst bleibt unerreichbar. Die Wirkung ist eine projizierte Nähe im Gegensatz zur realen Nähe eines Weitwinkelobjektives.

 

Die Besonderheit des Teleobjektives ist das Ausblenden räumlicher Phänomene. Ferne Bilder löst es aus ihrer Umgebung heraus.  Gleich einem Bildhauer schafft es entbehrliches und unpassendes Material beiseite, bis nur noch das Bild selbst vorhanden ist.  Befreit von Beeinträchtigungen kann der Blick sich nun auf das Bild allein konzentrieren.
 
Oft sind es Bilder, die durch die Betrachtung erst entstehen, weil der Blickwinkel auseinander liegende Gegenstände oder Bereiche zusammenbringt und sie füreinander Kontext werden lässt.
 
Die sonst deutliche Größenabnahme mit wachsendem Abstand unterbleibt aufgrund der geringen Tiefenwirkung. Weiter entfernte Objekte gelangen nicht weniger bedeutsam in die Bildgestaltung. Zwischenräume erscheinen verdichtet. In die Tiefe verlaufende Ebenen werden zu aufgestellten Flächen, wie Schichten auf einer Bildwand.
 
Ferne Bilder wirken nah.

 

Buch "Amrum auf Tele" erhältlich  (erschienen bei blurb)

Buch auch als Doppelband "Amrum auf Weitwinkel - Amrum auf Tele" erschienen  (ebenfalls bei blurb)


 

 

Aufgenommen im August 2014, die allermeisten mit 300m Brennweite (APS-C).


P.S.:  Eigentlich war ja die Kamera mit Objektiv auf Amrum. Doch beim Fotografieren war es so, dass das Licht der Bilder zum Teleobjektiv kam, so wie Menschen und Dinge auf die Insel kommen. Deshalb „Amrum auf Tele“.

 

 

Fotografien, Gestaltung und Text:   (c) 2015   Georg Gütter